Klausurtag

01.02.2024

Anfang des Jahres fand der Klausurtag der Diakonie Sozialstation statt. Grund sind viele Veränderungen, die durch den technischen Fortschritt, aber auch durch die aktuellen Krisen in der Welt notwendig werden.

Erster Punkt war deshalb auch die Einführung eines sogenannten Krisenkonzeptes: Aufgrund von Corona und der Energiekrise wegen des Ukrainekrieges müssen zukünftig entsprechende Pläne vorgehalten werden, die für eine Sozialstation nicht ohne Weiteres „aus dem Ärmel zu schütteln“ sind. Alleine die Verpflichtung durch das Pflegeversicherungsgesetzes, dass der Pflegedienst für wenigstens drei Tage die Versorgung seiner Kunden gewährleisten muss, stellt eine solche Organisation vor große Probleme. Es müssen Absprachen mit den beteiligten Gemeinden und Katastrophendiensten erfolgen und dokumentiert werden, um im Zweifelsfall auf entsprechende Handlungsanweisungen zurückgreifen zu können. Aber vor allem die Frage, wie im Falle eines Falles notwendige Energie zur Verfügung stehen kann, ist nicht wirklich einfach zu regeln.

Bedingt durch die Ukraine- und damit verbunden die Energiekrise wirkt sich die Inflation zweifach auf die Sozialstation aus: Da die Gehälter im öffentlichen Dienst, dem ist die Sozialstation angeschlossen, überdurchschnittlich gestiegen sind, sind es auch die Preise, die die Sozialstation von ihren Kunden verlangen muss, um kostendeckend zu wirtschaften. Man merkt, dass die Menschen ihr Geld eher für andere Sachen brauchen und sich die nötige Pflege und Versorgung „vom Mund absparen“, was eigentlich nicht Intention der Pflegeversicherung ist. Hier ist die Sozialstation dabei, das aktuell weitgehend gültige Modulsystem in ein zeitabhängiges viel flexibleres Zeitsystem zu ändern. Dies hat den Vorteil, dass zwar im Rahmen einer regulären Vereinbarung aber immer auch Leistungen tagesaktuell nach den Bedürfnissen der betroffenen Menschen angepasst werden können und nicht immer krampfhaft das geplante Programm „durchgezogen“ werden muss.

Ein dritter wichtiger Punkt in der Klausur betrifft die technischen Weiterentwicklungen im Bereich der Telematik. Die aktuell prominentesten Beispiele hierfür sind die elektronische Krankmeldung und das elektronische Rezept. Beides sind Aspekte einer Entwicklung, die die Sozialstation vor neue Probleme stellt: Ohne Einlesen der Karte beim Hausarzt sind für den Kunden keine elektronischen Vorgänge möglich. Nur: Wie kommt die Gesundheitskarte der Betroffenen zum Hausarzt? In vielen Fällen können das die Betroffenen nicht mehr selber erledigen, Angehörige sind oft nicht greifbar. Dann wird es „sportlich“. Die Sozialstation kann diese Aufgabe natürlich übernehmen – allerdings geht auch das nicht umsonst. Hier wird ein entsprechendes Management zu einem akzeptablen Preis angeboten. In den nächsten Jahren werden noch weitere Gesundheitsdienstleister mit den Problematiken konfrontiert werden – auch hier ist die Sozialstation auf dem Weg, diese Techniken entsprechend zu bedienen.

Gerade der Gesundheitsbereich steht in vielfacher Hinsicht vor den genannten und auch weiteren Veränderungen. Die Sozialstation hat für alle Bereiche Fachleute, die Betroffene umfassend beraten können, damit diese oft sehr hilflosen und allein gelassenen Menschen zu ihren Rechten kommen.